Jugendliche mit Kondomen, die wohl beste Strafe, die ein Pirat je erhalten hat, ein ganz besonderer Geburtstag und solidarische Katzen in Brüssel. Es gibt wieder einen bunten Mix voller Ereignisse in unserern 3 ½ digitalen Highlights. Enjoy!
1. Die Condom Challenge
Virale Challenges sind ein Phänomen, das man oftmals nur schwer verstehen kann. Vom Planking, über die Bier Nominierungen bis hin zur Ice Bucket Challenge, die ja wenigstens noch einem karitativen Zweck diente. Der neueste Challenge-Hit beschäftigt sich mit männlichen Verhütungsmitteln: Kondomen. Dabei wird ein mit Wasser gefülltes Präservativ von oben auf den Kopf fallen gelassen und umhüllt diesen dabei. Lässt man die nicht ungefährlichen Aspekte wie Erstickungsgefahr oder Kopfverletzungen, welche durch die schwere Wassermasse verursacht werden können, außer Acht, lässt einen diese Challenge trotzdem irgendwie mit einem fragenden Blick zurück. Denkt man allerdings nur ein bisschen darüber nach, merkt man, dass so gut wie keine Challenge einen Sinn hatte – Ice Bucket Challenge ausgenommen. Ich bin mir sicher, dass die meisten Leute in ihrer Jugend irgendeinen Blödsinn gemacht haben, der mindestens genauso wertvoll wie die Condom Challenge war. Der einzige Unterschied ist, dass Teenager heute Smartphones haben und sich jede Idiotie in Windeseile über soziale Kanäle verbreiten kann. Doch vielleicht hat das alles ja auch etwas Gutes und es wird das Bewusstsein für Verhütung gestärkt. Wer weiß, vielleicht kauft sich ja gerade irgendein Teenager eine Großpackung Gummis und greift dann auch das ein oder andere Mal zum Kondom, wenn er es nicht gerade mit Wasser befüllt und jemandem über die Rübe plumpsen lässt.
— Josh (@xnysn) 16. November 2015
2. Die etwas andere Strafe
Bei Piraterie kennt der Staat ja bekanntlich keine Gnade. Vor allem in den USA können horrende Summen anfallen, wenn man der Piraterie bzw. der Urheberrechtsverletzung bezichtigt wird. Auch in Tschechien musste sich ein Mann, der Microsofts Betriebssystem Windows widerrechtlich verbreitet hat, vor dem Gericht behaupten. Der Angeklagte wurde natürlich schuldig gesprochen und hätte den verursachten Schaden in Höhe von 373.000 US-Dollar ersetzen müssen. Statt diese für ihn doch nahezu unmögliche Summe zurückzuzahlen, wurde dem jungen Herren ein anderes Angebot gemacht. Er muss das Gesicht einer Anti-Piraterie-Kampagne werden und mit einem Video zumindest 200.000 Klicks erreichen. Schafft er es, wird ihm ein Großteil der Strafe erlassen. Bereits jetzt hat das drei Tage alte Video schon knapp 150.000 Klicks. Ich denke also, dass die restlichen 50.000 Klicks auch noch innerhalb der nächsten Tage erreicht werden. Allgemein ist dieser Fall allerdings ein Paradebeispiel, wie man medienwirksam und dennoch belehrend mit Piraterie umgehen kann. Eine gängige Alternative zu herkömmlichen Geldstrafen für Piraterie wird es jedoch leider nicht werden.
3. Happy Birthday USB!
Anfang der Woche gab es Grund zu feiern, denn „Universal Serial Bus“ feierte den 20. Geburtstag. Der Erfinder, Ajay Bhatt, hat sich an seiner Errungenschaft allerdings nie eine goldene Nase verdient. Und das, obwohl geschätzte zehn Milliarden Geräte mittlerweile USB-fähig sind. Als Ajay vor über 20 Jahren mit seiner Erfindung an den Türen der großen IT-Firmen klopfte und nach einem Partner suchte, hatte er wenig Glück. Egal ob Apple oder Microsoft – sie alle wollten nicht in seine Idee investieren. Am Ende war es dann jedoch Intel, die ihm unter die Arme griffen und Ressourcen zur Verfügung stellten. Allerdings war eine Bedingung, die Technologie für Partner frei zugänglich zu machen. Sprich Bhatt hat keinen Cent mit seiner Idee lukriert – Intel allerdings schon. Denn immerhin erleichtert einem USB die Nutzung von Computern in Verbindung mit verschiedenen Gadgets. Aber ganz umsonst waren Bhatts Bemühungen ja doch nicht. Er ist heute nämlich Chef von Intels System Technology Sparte. Und wer kann schon von sich behaupten USB erfunden zu haben, außer eben er. 😉
1/2. Brussels Lockdown
Nach den schrecklichen Ereignissen in Paris vor rund zwei Wochen, dürften auch die darauf folgenden Polizeieinsätze in Brüssel kaum an jemandem vorbeigegangen sein. Natürlich werden solche Aktionen der Exekutive auch von Medien und der Öffentlichkeit von allen Seiten beleuchtet. Aus diesem Grund stellten die belgischen Behörden eine außergewöhnliche Bitte an die Bevölkerung: Nämlich keinerlei Aktivitäten der Polizei in sozialen Medien zu verbreiten, um jegliche Aufmerksamkeit zu vermeiden und Personen, die im Visier der Behörden sind, keine Informationen zu geben. Doch die belgische Bevölkerung wollte auch nicht gänzlich verstummen und postete stattdessen Katzen. Unter dem Hashtag #BrusselsLockdown wurden soziale Netzwerke mit lustigen Katzenbildern zugespammt und durch solidarische Statements ergänzt.
#BrusselsLockdown – because we can’t hear your terrorism over the sound of our kittehs pic.twitter.com/c0F2y9PlMz — Helen Ingram (@drhingram) 22. November 2015
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